Kneipe Sieke

Danziger Straße 20

Ein Dokumentarfilm-Regisseur erinnert sich …

Thomas Heise

Dokumentarfilm-Regisseur, manchmal zu Gast hier in der Kneipe bei SIEKE

Thomas Heise sagt: … also der Glaube, dass sich längerfristig etwas entwickelt – das halte ich für illusorisch …

T.H. says: … well the belief that something develops in the long run –  that’s illusory I think …

und er erzählt auch Vorgeschichten vorn zwei Filmprojekten:
„Vaterland“ und „Das schweigende Dorf“

and he also tells the background of two film projects:
„Fatherland“ and „The Silent Village“

Der Dokumentarfilm Imbiss Spezial ist Thomas Heises Abschlussfilm an der Akademie der Künste und gilt als einer der wichtigsten „Wendefilme“. Der letzte Drehtag war der 7. Oktober 1989. Am Imbiss-Stand im Bahnhof Lichtenberg ereignen sich viele, kleinen Szenen, in denen Apathie und leises Aufbegehren, Freuden und Sorgen der Menschen aufscheinen und damit die politische Situation wie in einem Brennspiegel einfangen.

The documentary film Imbiss Spezial is Thomas Heise’s graduation film from the Akademy of Arts and is regarded as one of the most important „films of the turn“. The last day of shooting was October 7th, 1989. Many small scenes take place at the snack stand in the Lichtenberg railway station, in which apathy and quiet rebellion, joys and sorrows of the people appear and thus capture the political situation as if in a burning mirror.

K.S.

Imbiss spezial, Film von Thomas Heise
Quelle: bpb.de

Zu Kneipen im Prenzlauer Berg schrieb Annett Gröschner:
In Prenzlauer Berg hingen Riesenlegenden über jeder Kneipentür. Schusterjunge, Hackepeter, Sieke, jeder der Orte war anders politisch konnotiert. Schusterjunge war sozialdemokratisch, weswegen da die heimlichen Sozis hingingen, Sieke kommunistisch, zu meiner Zeit aber schon extrem asozial. Hackepeter hatte den Ruf einer Nazikneipe, auch noch in den Achtzigern, nur hatte das Etablissement noch eine Stunde länger auf als die anderen.

Annett Gröschner wrote about pubs in Prenzlauer Berg:
In Prenzlauer Berg, giant legends hung over every pub door. Schusterjunge, Hackepeter, Sieke, each of the places had a different political connotation. Schusterjunge was social democratic, why the secret socialists went there, Sieke communistic, but at my time already extremely asocial. Hackepeter had the reputation of a Nazi pub, even in the eighties, but this place was open an hour longer than the others.

aus: Annett Gröschner, Parzelle Paradies, Berliner Geschichten, Nautilus 2008