Raumer Straße 8

Hier war der

Klub Otto Buchwitz

Jugendklubs entstanden oft aus der Initiative junger Leute, die Freiräume für sich suchten und dafür leerstehende Gaststätten, Läden oder historische Gebäude mit viel Elan herrichteten. Auch die Regeln für das Klubleben entwickelten und hüteten sie zunächst selbst. Zur Legitimierung mussten sie sich aber in die „Obhut“ staatlicher Organisationen begeben, was den ungezwungenen Meinungsaustausch in der Freizeit und den Zugang zu westlicher Musik  gleich wieder einengte. Die Atmosphäre jedes Ortes hing dann ab von der Geduld und Heiterkeit im Ringen um kleine Freiheiten.

Youth clubs often developed out of the initiative of young people who were looking for free space for themselves and they prepared empty restaurants, shops or historical buildings for this purpose with a lot of energy. They also generated and maintained the rules of club life themselves. For legitimacy, however, they had to be taken into the „care“ of state organisations, which immediately restricted the informal exchange of opinions in their spare time and the access to Western music. The atmosphere of each place then depended on patience and cheerfulness in the struggle for small freedoms.
K.S.

Wilfried Bergholz schreibt zu Klub Otto Buchwitz:
Auch bei den „Kleinen“ war es so wie im Club Impuls: Selber Cola ranschaffen, Schmalzstullen schmieren, Einlass machen, hinterher ausfegen. Es gibt einen sehr schönen Film über den Kinderklub Raumer 8, direkt am Helmholzplatz.  Einmal in der Woche schrein … gezeigt werden durfte der Film erst im Oktober 1989. Der kurze Streifen setzt auch Thomas Wien ein Denkmal, der in seiner unaufgeregten, verbindlichen Art den Klub all die Jahre leitete und auch für die Sorgen „seiner“ Kinder da war. Natürlich freue ich mich, dass ich auch in diesem Film auftrete als „Willis Disko“ und das turbulente Tanzfest dokumentiert ist.

Wilfried Bergholz writes about Klub Otto Buchwitz:
Even for the „little ones“ it was like in the Club Impuls: Buying cola themself, lubricating lard butties, mantaining the entry, sweeping out afterwards. There is a very nice film about the children’s club Raumer 8, directly at Helmholzplatz. Sceam once a week … The film was only allowed to be shown in October 1989. The short film also sets a monument to Thomas Wien, who in his unruffled, binding manner directed the club all these years and was also there for the worries of „his“ children. Of course I am happy that I also appear in this film as „Willi’s Disko“ and that the turbulent dance festival is documented.

Wilfried Bergholz in: Die letzte Fahrt mit dem Fahrrad, Verlag: tredition, Hamburg 2016 S.249 (2.erweiterte Auflage)
Foto: Heiko Braun